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Ein Abbau der Nockenwellengehäuse ist zum einstellen der
Ventilspiele zwingend nötig. Die nachfolgenden Schritte beschreiben das
Vorgehen für die 18V Motoren. Bitte beachten Sie dass diese nicht für
die 24V Motoren gilt, hier sind die Nockenwellen direkt in den
Zylinderkopf integriert. Beachten Sie dabei dass die Nockenwellengehäuse
gegeneinander austauschbar sind. Sie sollten daher, nach dem Abbau der
Nockenwellengehäuse, diese separat zerlegen, reinigen, kontrollieren und
wieder zusammenbauen. Mögliche Verwechslungen der Teile sind dabei
ausgeschlossen. Bevor Sie die Nockenwellengehäuse abnehmen
können müssen zuerst einige Vorarbeiten durchgeführt werden. Diese sind
der Ausbau des Steuerriemens ,der Abbau einiger Luftförderrohre der
Turbolader und der Kabelkanäle der Einspritzdüsen.. |
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Nockenwellengehäuse abbauen: |
1. Lösen und entfernen Sie die vier Schrauben des Nockenwellendeckels
(5er Inbus). Nehmen Sie danach den Deckel mit der Dichtung ab. |
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2. Lösen Sie die Bride des Dämpfeentlüftungsschlauchs am
Luftfiltergehäuse. Ziehen Sie nun den Schlauch vom Luftfiltergehäuse ab. |
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3. Nur Modelle mit Einspritzung: Trennen Sie den Steckverbinder des Nockenwellenfühlers, am rechten
Nockenwellengehäuse, auf. |
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4. Nur Modelle mit Vergaser: Ziehen Sie den Steckverbinder des
Zündverteilers an der Zündsteuerung ab. |
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5. Nur Modelle mit Vergaser: Entfernen Sie die beiden Schläuche der
Vorzündungsregulierung am Zündverteiler. |
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6. Ziehen Sie die Zündkabel zu den Zündkerzen sowie der/den Zündspule(n)
am Zündverteiler ab. |
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7. Lösen Sie die Briden der Schläuche für die Ladedruckregulierung an
den Turboladern. Nehmen Sie danach die Schläuche ab. Am linken Turbolader
muss nur der Schlauch am Waste-Gate Ventil entfernt werden. |
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8. Lösen und entfernen Sie die acht Schrauben des Nockenwellengehäuses
(6er Inbus). Achten Sie dabei auf die Position der beiden längeren
Schrauben. |
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9. Nehmen Sie nun das Nockenwellengehäuse vorsichtig, in leicht
geneigter Stellung, vom Zylinderkopf ab. Die Tassen sowie die
Ventilspiel-Hütchen sollten nicht herunterfallen. Falls ein
Ventilspiel-Hütchen in der Tasse kleben bleibt, setzen Sie dieses wieder
auf das entsprechende Ventil auf. |
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Nockenwellengehäuse zerlegen: |
1. Nehmen Sie die Tassen aus dem Nockenwellengehäuse. Bewahren Sie die
Tassen entsprechend ihrer Einbauposition auf so dass Sie diese beim
Zusammenbauen wieder an der richtigen Stelle einsetzen können. |
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2. Lösen und entfernen Sie die drei Schrauben der Dämpfeentlüftung
(6er Inbus). Nehmen Sie danach den Flansch mit dem Schlauch ab. |
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3. Entfernen Sie den O-Ring aus dem Flansch. |
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4. Lösen und entfernen Sie die Schraube der Riemenscheibe. Nehmen Sie
danach die Riemenscheibe ab. Achten Sie dabei darauf dass die
Riemenscheiben nicht gegeneinander austauschbar sind, die linke hat eine
innere Auflagefläche und die rechte eine äussere. |
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5. Lösen und entfernen Sie die drei Schrauben des Gehäusedeckels (6er
Inbus). Bei der linken Nockenwelle ist eine Schraube länger. Ziehen Sie
danach die Nockenwelle mit dem Deckel aus dem Nockenwellengehäuse. |
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6. Nehmen Sie die halbmondförmige Lagerscheibe aus dem Gehäusedeckel. |
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7. Ziehen Sie nun die Nockenwelle aus dem Deckel. |
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8. Entfernen Sie den O-Ring aus dem Deckel. Nehmen Sie ggf. am rechten
Deckel der Einspritzmodelle noch den Nockenwellensensor ab (5er Inbus). |
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9. Entfernen Sie den Simmerring aus dem Deckel. |
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Nockenwellen reinigen und kontrollieren: |
1. Entfernen Sie Reste der Dichtung am Nockenwellengehäuse und dem
Zylinderkopf. |
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2. Reinigen Sie alle Teile sehr sorgfältig. Besonderes Augenmerk
sollten Sie dabei auf die Oeldurchgänge zum Deckel und der Lagerung der
Welle legen. |
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3. Messen Sie mit einem Mikrometer die Breite (A) und die Höhe (B) der
Nocken. Berechnen Sie den Nockenhub (B - A = Hub) dieser muss 9.7 mm
betragen. Messen Sie danach die Durchmesser der vier Drehlagerungen der
Nockenwelle. Diese müssen zwischen 49.945 und 49.960 mm liegen. Bei
Abweichungen muss die Nockenwelle ersetzt werden. |
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4. Messen Sie mit einer Innenmessuhr die Durchmesser der vier Lagerungen der
Nockenwelle im Nockenwellengehäuse und dem Deckel. Diese müssen zwischen
50.000 und 50.025 mm liegen. Bei Abweichungen ist das Gehäuse oder der
Deckel zu ersetzen. |
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5. Messen Sie mit einer Innenmessuhr die Durchmesser der Tassenaufnahmen
im Nockenwellengehäuse. Diese müssen zwischen 35.010 und 35.026 mm
liegen. Bei Abweichungen muss das Nockenwellengehäuse ersetzt werden. |
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6. Messen Sie mit einem Mikrometer die Aussendurchmesser der Tassen. Diese
müssen für die Ein- wie Auslasstassen zwischen 34.98 und 34.99 mm
liegen. Bei Abweichungen sind die entsprechenden Tassen zu ersetzen. |
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Nockenwellengehäuse zusammenbauen: |
1. Legen Sie einen neuen O-Ring in die Aussparung des Deckels. Schmieren
Sie nun die Nockenwelle mit Motorenöl und führen Sie diese in den Deckel
ein. |
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2. Schmieren Sie die halbmondförmige Lagerscheibe mit Motorenöl und
legen Sie diese wieder in die entsprechende Aussparung des Deckels. Messen
Sie nun das axiale Spiel der Nockenwelle mit einer Blattlehre, dieses muss
zwischen 0.10 bis 0.15 mm liegen. |
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3. Schmieren Sie die Lager der Nockenwelle mit Motorenöl, führen Sie
danach die Nockenwelle in ihr entsprechendes Gehäuse ein. Die flache
Seite des Deckels muss mit dem Flansch zum Zylinderkopf übereinstimmen. |
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4. Drehen Sie die drei Schrauben des Deckels mit deren Federscheiben
wieder ein. Ziehen Sie diese nun mit einem Anzugsmoment von 2.6 bis 2.8
kg/m fest (6er Inbus). Achtung: Bei der linken Nockenwelle ist die
Schraube unterhalb des Zündverteilers die längere. |
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5. Schmieren Sie die Dichtlippe eines neuen Simmerrings mit Motorenöl,
treiben Sie diesen nun mit dem entsprechenden Einschläger in den Deckel.
Legen Sie danach die entsprechende Riemenscheibe richtig ausgerichtet auf
die Nockenwelle. Nehmen Sie eine neue Schraube und ziehen Sie diese mit
einem Anzugsmoment von 8.5 kg/m an. Falls Sie die alte Schraube verwenden
so sollten Sie dessen Gewinde mit "Loctite Schraubensicherung
243" bestreichen. |
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6. Legen Sie einen neuen O-Ring in die entsprechende Aussparung der
Dämpfeentlüftung. Setzen Sie diese nun auf das Nockenwellengehäuse auf.
Ziehen Sie danach die mit Federscheiben versehenen Schrauben mässig an. |
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7. Schmieren Sie die Nocken der Nockenwelle mit Motorenöl. Schmieren
Sie danach die Tassen mit Motorenöl, setzen Sie diese nun in ihre
entsprechenden Aufnahmen im Nockenwellengehäuse ein. |
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Nockenwellengehäuse einbauen: |
1. Kontrollieren Sie nochmals ob am Flansch des Zylinderkopfs keine
Verunreinigungen bestehen. Legen Sie nun eine neue Dichtung, korrekt
ausgerichtet, auf den Zylinderkopf auf. Die Oelförderung darf nicht,
durch eine falsche Montage der Dichtung, unterbrochen werden. |
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2. Setzen Sie das Nockenwellengehäuse wieder in leicht geneigter
Stellung auf den Zylinderkopf auf. Die Hütchen dürfen nicht
herunterfallen. Drehen Sie danach die Schrauben mit deren Federscheiben
ein, die Schrauben 3 und 6 sind die längeren. Ziehen Sie nun die
Schrauben in der Reihenfolge 1-2-3-4-5-6-7-8 mit einem Anzugsmoment von
2.6 bis 2.8 kg/m an. Die Abbildung zeigt das Vorgehen am rechten
Nockenwellengehäuse (gegen den Uhrzeiger) am linken muss im Uhrzeiger
angezogen werden. |
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3. Legen Sie eine neue Dichtung in den Deckel ein. Setzen Sie nun den
Deckel auf das Nockenwellengehäuse auf und befestigen mit den
entsprechenden Schrauben. Die beiden mittleren Schrauben sollten mit einer
neuen Kunststoffunterlegscheibe versehen werden. Ziehen Sie die Schrauben
nicht zu sehr an, damit die Dichtung elastisch bleibt. |
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4. Bringen Sie den Schlauch für die Dämpfeentlüfung wieder am
Luftfiler an. Ziehen Sie danach die Bride mässig an. |
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5. Bringen Sie die Schläuche für die Laderdruckregulierung wieder an
den Turboladern an. |
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6. Drücken Sie die Zündkabel wieder in den Verteiler. |
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7. Nur Modelle mit Vergaser: Stecken Sie die beiden Schläuche
für die Vorzündungsregulierung wieder in den Zündverteiler. |
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8. Nur Modelle mit Vergaser: Stecken Sie das Signalkabel des
Zündverteilers wieder in die Zündsteuerung. |
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9. Nur Modelle mit Einspritzung: Stecken Sie den Steckverbinder
des Nockenwellensensors wieder ein. |
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