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Es ist sicher keine leichte
Aufgabe, den Alternator bei eingebautem Motor zu entfernen! Am besten hebt
man das Fahrzeug mit einem Lift, da jedoch kaum davon auszugehen ist dass
ein solches Gerät zur Grundausrüstung zählt, reicht auch ein
Wagenheber und zwei Unterstellböcke. Nachfolgend nun die einzelnen
Schritte um den Alternator auszubauen, ggf. zu revidieren oder ersetzen
und diesen danach wieder einzubauen. |
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Kontrolle bei eingebautem
Alternator: |
Mit einem Oszilloskop kann die
Funktion des Alternators leicht überprüft werden. Verbinden Sie hierzu
die Minusklemme des Tastkopfs mit dem Alternatorgehäuse und den Tastkopf
mit der +B Klemme des Alternators. Starten Sie den Motor, schalten Sie
ggf. alle elektrischen Verbraucher aus, lassen Sie nun den Motor im
Leerlauf drehen. Die nachfolgenden zwei Abbildungen zeigen den genauen
Kurvenverlauf eines defekten sowie eines intakten Alternators, die
Aufnahmen habe ich mit der Einstellung 200mV/Div und 100ms/Div gemacht die
Anzeigen können je nach Drehzahl etwas abweichend sein. |
Das Bild rechts zeigt die Messkurve eines Alternators mit defekter
Diode. Falls mehrere Dioden defekt sind, fällt die Kurve mehrmals auf den
12Volt Wert der Batterie ab. In einem solchen Fall sollten Sie den
Alternator ersetzen. |
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Im Bild rechts ist die Messkurve eines
korrekt arbeitenden Alternators ersichtlich. Es ist leicht zu erkennen
dass sich die Kurve nur unwesentlich verändert. |
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Vor Beginn der
Arbeit muss die Plus-Klemme der Batterie entfernt werden, ansonsten kann
die Gefahr eines Stromschlags oder Kabelbrands bestehen.
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Alternator ausbauen: |
1. Lösen und entfernen Sie die
obere der drei Befestigungsschrauben (17mm Schlüssel). |
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2. Lösen und entfernen Sie die
Mutter des Versorgungskabels (10mm Schlüssel). |
3. Ziehen Sie das
Funktionskontrollkabel ab. |
4. Nehmen Sie den Antriebsriemen
aus dem Pully. |
5. Lösen und entfernen Sie die
unteren beiden Befestigungsschrauben (19mm Schlüssel). |
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6. Der Alternator kann nun durch
abdrehen entfernt werden. |
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Alternator demontieren: |
1. Lösen und entfernen Sie die
Mutter des Pully's (22mm Schlüssel und 6mm Inbus). Entfernen Sie danach
den Federring, das Pully, den Kühler und die Abstandsscheibe. |
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2. Lösen und entfernen Sie die
drei Muttern der hinteren Kunststoffabdeckung (10mm Schlüssel). |
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3. Ziehen Sie das Verbindungskabel der Dioden zum
Kohleabnehmer ab. Lösen und entfernen Sie die Schrauben des
Kohleabnehmers (7mm Schlüssel), der Kohleabnehmer kann nun durch leichtes
anheben entfernt werden. |
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4. Löten Sie die drei Statorkabel vom
Diodenblock ab, lösen und entfernen Sie danach die zwei Schrauben des
Diodenblocks (8mm Schlüssel). Nehmen Sie den Diodenblock vom Alternator
ab. |
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5. Lösen und entfernen Sie die drei
Gehäuseverbindungsschrauben. |
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6. Entfernen Sie den vorderen
Gehäusedeckel, hier ist evtl. der Einsatz eines Abziehers nötig. |
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7. Lösen und entfernen Sie die zwei
Schrauben der vorderen Kugellagerhalterung. Drücken Sie das Kugellager
aus der vorderen Gehäusehälfte. |
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8. Nehmen Sie den Stator vom hinteren
Gehäuseteil ab. |
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13. Durch einspannen des Rotors
in einen, mit Aluminiumbacken geschützten, Schraubstock können Sie nun
die hintere Gehäusehälfte entfernen. |
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Nach der Demontage
sind folgende Teile ersichtlich. |
Abstandscheibe
Kühler
Pully
Federring und Mutter
Gehäuseverbindungsschrauben mit Muttern
Diodenblock mit Schrauben
Kohlenabnehmer mit Schrauben
Hintere Regelkreisabdeckung mit Muttern
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Hintere Gehäusehälfte
Rotor
Stator
Vordere Gehäusehälfte
Kugellager
Kugellagerhalterung mit Schrauben |
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Alternator auf elektrische
Funktion überprüfen: |
1. Befestigen Sie den Plus
Tastkopf eines Multimeters an der Versorgungsklemme des Diodenblocks.
Tippen Sie mit dem Minus Tastkopf nun die drei Lötpunkte der
Statorwicklung an, das Multimeter muss dabei immer "kein
Durchgang" anzeigen. |
2. Tauschen Sie die Position der
Tastköpfe gegeneinander aus und wiederholen Sie Schritt 1. Das Mutlimeter
muss jetzt immer "Durchgang" anzeigen. |
3. Befestigen Sie nun den Plus
Tastkopf des Multimeters an der gegenüberliegenden Seite des
Diodenblocks, tippen Sie wiederum die drei Lötpunkte der Statorwicklung
an. Das Multimeter muss immer "kein Durchgang" anzeigen. |
4. Tauschen Sie die Position der
Tastköpfe gegeneinander aus und wiederholen Sie Schritt 3. Das Multimeter
muss jetzt immer "Durchgang" anzeigen. |
5. Befestigen Sie den Minus
Tastkopf am Kabel zu den Kohleabhehmern. Tippen Sie wiederum die drei
Lötstellen der Statorwicklung an. Das Multimeter muss dabei immer
"Durchgang" anzeigen. |
6. Tauschen Sie die Position der
Tastköpfe gegeneinander aus und wiederholen Sie Schritt 5. Das Multimeter
muss jetzt immer "Durchgang" anzeigen. |
7. Messen Sie den Widerstand der
drei Drähte des Stators, diese sollten zueinander einen Wert von c.a. 3 -
4 Ohm aufweisen und dürfen zum Metallkern des Stators nicht leiten. |
8. Messen Sie den Widerstand der
Rotorwicklung an den beiden Kupferringen, dieser sollte etwa 2 - 3 Ohm
betragen. Auch hier darf die Wicklung zum Rotorkern nicht leiten. |
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!!! Falls eine der Kontrollen fehlschlägt, so ist der
Alternator zu ersetzen.!!!
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Alternator zusammenbauen: |
1. Drücken Sie den Rotor mit Kugellager in die hintere
Gehäusehälfte, durch bestreichen der Kugellageraussenfläche mit etwas
Fett kann der Rotor besser eingesetzt werden. |
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2. Setzen Sie die Statorwicklung in die hintere
Gehäusehälfte, achten Sie auf die richtige Lage der Aussparungen für
die Verbindungsschrauben. |
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3. Drücken Sie das vordere Kugellager in die vordere
Gehäusehälfte. |
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4. Befestigen Sie
die Kugellagerhalterung wobei die
erhöhte Seite zum Rotor zeigen muss. |
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5. Setzen Sie die vordere Gehäusehälfte auf den Stator
auf, achten Sie auch hier auf die richtige Positionierung zu den
Aussparungen des Stators. Die unteren Befestigungsbohrungen müssen in
einer Reihe liegen. |
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6. Verschrauben Sie die vordere mit der hinteren
Gehäusehälfte. Der Rotor sollte sich danach leicht drehen lassen und
keine Schleifgeräusche verursachen. |
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7. Setzten Sie die Abstandsscheibe auf die vordere
Rotorachse auf, die Seite mit dem kleineren Durchmesser muss zum
Kugellager zeigen. |
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8. Setzen Sie nun den Kühler und das Pully auf die
Rotorachse auf. |
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9. Setzen Sie den Federring auf die
Rotorachse auf, ziehen Sie danach die Mutter mit einem Drehmomentschlüssel mit
6kg/m (58,8Nm) an. |
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10. Befestigen Sie den Diodenblock mit den
Schrauben wieder am Alternatorgehäuse. |
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11. Drücken Sie die drei Drähte des Stators in die, mit grösserem
Abstand versehenen, Kühlrippen des Diodenblocks. Löten Sie die Drähte
danach am Diodenblock an. |
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12. Schwenken Sie den Kohleabnehmer auf der Rückseite in die
Aussparung ein und befestigen Sie diesen mit den Schrauben. Verbinden Sie
das Kabel des Diodenblocks mit dem Steckverbinder des Kohleabnehmers. |
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13. Setzen Sie die
Kunststoffabdeckung auf die Alternatorrückseite auf und befestigen Sie
diese mit den Muttern. |
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Endkontrolle vor dem
Einbau: |
1. Prüfen Sie nochmals ob Sie
den Rotor ohne grossen Kraftaufwand drehen können. |
2. Spannen Sie den Alternator in
einen, mit Aluminiumbacken geschützten, Schraubstock ein. |
3. Nehmen Sie ein Oszilloskop
zuhilfe, verbinden Sie die Minusklemme des Tastkopfs mit dem Alternatorgehäuse und den
Tastkopf mit der Schraube des Ladeanschluss (mit +B beschriftet). |
4. Spannen Sie ein Stück eines
abgesägten 6er Inbus-Schlüssels in eine Bohrmaschine, mit einstellbarer
Drehzahl ein. Wählen Sie eine Drehzahl von c.a. 1500-2000 Umdrehungen. |
5. Führen Sie nun die
vorbereitete Bohrmaschine in die Aussparung des Rotors ein. |
Nach betätigen der Bohrmaschine
sollte auf dem Oszilloskop eine gleichmässige Kurve angezeigt werden.
Diese darf in keinem Fall den Wert 0 Volt unterschreiten und sollte bei
c.a. 14 Volt abgeregelt werden. Geht die Kurve in den Minus Bereich, so
ist eine oder mehrere der Gleichrichterdioden defekt. Werden die 14 Volt
überschritten, so ist der Spannungsregler defekt. Bei Abweichungen der
Kontrolle ist in jedem Fall der Alternator zu ersetzen. |
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